PHYTOTHERAPIE

Rudolf Fritz Weiss (Juli 1895 – November 1991) war ein deutscher Facharzt für Innere Medizin und Professor für Phytotherapie. Er gilt als Begründer der wissenschaftlichen Pflanzenheilkunde.

Die Phytotherapie oder Pflanzenheilkunde, auch Kräutermedizin genannt, ist eine Heilmethode, bei der man pflanzliche Arzneimittel einsetzt. Sie ist eines der ältesten Therapieverfahren und gehört zu den volksheilkundlichen Behandlungsmaßnahmen.

Phytopharmaka besitzen ein breites therapeutisches und pharmakologisches Spektrum und Wirkprofil und zeigen meistens weniger Nebenwirkungen, als Arzneimittel die synthetisch hergestellt werden.

In der Phytotherapie wird die ganze Pflanze verwendet

Folgende Pflanzenteile finden Verwendung: Blatt, Blüte, die ganze oberirdische Pflanze, Holz, Hülse, Frucht, Knospen, Rinde, Samen, Stängel, Wurzel, Wurzelstock, Zweigspitzen und Zwiebeln.

Hier einige Beispiele für Heilkräuter und Indikationen:

  • Anis: Schleimlösend und entkrampfend durch ätherische Öle, immunstärkend, bei Verdauungsproblemen, Erkrankungen der Atemwege und fördert den Milchfluss.
  • Beinwell: Bei Muskel- und Gelenkschmerzen, zur Linderung von Hautverletzungen. Er hat außerdem eine entzündungshemmende und abschwellende Wirkung.
  • Brennessel: Harntreibend, blutbildend, entzündungshemmend
  • Fenchel: Wirkt im Magen-Darm-Bereich (gegen Blähungen und Bauchkrämpfe), krampflösend und appetitanregend.
  • Goldrute: Bei Entzündungen der Harnorgane.
  • Aloe Vera: Lindert Verbrennungen, Sonnenbrand, Verbrühungen, allergische Reaktionen, Geschwüre, fördert generell die Haut-Regeneration. Z.B. als Gel wirkt es kühlend, entzündungshemmend sowie antiseptisch, hilft bei Abszessen und Ekzemen.
  • Weihrauch: Auch das pflanzliche Cortison genannt. Dem Weihrauch-Harz werden entzündungshemmende, schmerzlindernde und antimikrobielle Eigenschaften zugeschrieben und es kann z.B auch bei Arthritis und Asthma eingesetzt werden.
  • Huflattich: Bei Husten, einhüllende Wirkung, schützt die Schleimhäute und fördert gleichzeitig den Auswurf, erleichtert das Abhusten und lindert gleichzeit den Hustenreiz.

Bei der Phytotherapie ist zu beachten, dass Gaben immer nur kurweise erfolgen sollten. Je nach Phytotherapeutikum und Erkrankung beläuft sich der Zeitraum auf 3-6 Wochen, wonach dann erstmal eine Pause eingelegt werden sollte. Einige Stoffe können bei längerer Verabreichung sogar krankheitserregend wirken (z.B. Huflattich kann bei einer Langzeitgabe karzinogen, also krebserregend wirken), wobei sie bei kurweiser Gabe eine lindernde oder heilende Wirkung zeigen. Die Phytotherapie ist also nicht unbedingt für einen dauerhaften Einsatz geeignet, zudem der Organismus auf Dauer Resistenzen bilden kann, sodass keine Wirkung mehr zu erwarten ist.

Alle Ding‘ sind Gift und nichts ohn‘ Gift –
allein die Dosis macht, das ein Ding‘ kein Gift ist.

(Paracelsus)

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